Die Religion der Seelen – Spiritismus
Religion hin, Religion her… Es hat etwas mit Glaube zu tun.
Glauben kann jeder woran er will. Der Spiritismus ist auch etwas an das man glauben kann. Es ist nicht anderes als eine Religion wie das Christentum, Judentum, Hinduismus und so weiter.
Es ist lange her, aber auch hiermit habe ich mich mal intensivst beschäftigt. Denn das Grundprinzip nach Kardec ist eigentlich ähnlich wie in allen Religionen. Es geht um Wiedergeburt, Reinheit ein gutes Leben zu führen und sich selbst im Spiegel zu sehen.
Spiritismus nennt sich die „Geisterlehre“ nach Allan Kardec
Bewusst wählte er für seine Ausführungen nicht das ursprüngliche Wort Spiritualismus. Da es bereits im Volksmund für verschiedene spirituelle Ansätze benutzt worden, welche zwar zum Teil in Übereinstimmung mit seiner Lehre stehen, jedoch mit Mehrdeutigkeit belegt sind. Diese Mehrdeutigkeit wollte Allan Kardec umgehen, damit es bei seinen Ausführungen nicht zu Missverständnissen kommen kann und setzte aus diesem Grund den Begriff Spiritismus ein.
Auch andere Begriffe definierte Kardec erstmals neu und eindeutig. So zum Beispiel die Unterscheidung der drei Seelenbedeutungen. Damit jeder immer verstehen, wovon gerade die Rede ist, unterteilte er in Lebensseele, die tierische und die intelligente Seele.
Seine Bücher bestehen aus seinen Ausführungen, aus Ausführungen der Geister, mit welchen er in Kontakt stand und seinen diesbezüglichen Erläuterungen.
Die spiritistische Praxis ist also keineswegs auf den Kontakt mir Geistern durch Medien, Tischerücken oder mediales Schreiben beschränkt. Mit der heutigen westlichen Form der Esoterik ist der Spiritismus gar nicht mehr zu vereinbaren.
Die meisten Vorurteile gegenüber der spiritistischen Lehre lassen sich schon dadurch beseitigen, dass man den Ausführungen von Allan Kardec ein wenig Zeit widmet.
Der Spiritismus ist kein starres Glaubenssystem, sondern basiert auf der Vernunft und dem freien Willen eines Menschen.
Das Prinzip
Unser Leben auf Erden (auch anderen Planeten und Welten) ist zu jeder Zeit ein Lernprozess und eine Art Prüfung. Erst durch diesen Lernprozess wird der Geist eines Menschen rein, bis er letztlich keine Prüfungen mehr zu bestehen und für immer in der Welt der Geister verweilen darf. Die Geister befinden sich überall im Universum, sind auch um uns Menschen herum. Nach unserem Tod wird unsere intelligente Seele von unserem Erdenleben befreit und geht zurück in die geistige Welt. Dort können wir dann verweilen, bis wir uns entschieden haben, wie unsere nächste Prüfung aussehen wird. Dann werden wir wiedergeboren. Nur, wenn der Wissensstand eines Geistes hoch genug ist, er rein und Gott nah ist, werden ihm keine weiteren Prüfungen auferlegt.
Der Spiritismus verweist eindringlich auf moralische und sittliche Lebensweisen, welche der Schlüssel zur Erleuchtung und Reinigung unseres Geistes sind. Christliche Werte ohne Doppelmoral und dem kirchlichen Industriezweig, sind der Weg zu Gott und einem friedlichen und glücklichen Dasein in der Geisterwelt.
In seinem Werk Das Evangelium im Lichte des Spiritismus erklärt Allan Kardec die Maximen Christi in moralischer Hinsicht und im Einklang mit dem Spiritismus. Biblische Texte werden erläutert und im Lichte des Spiritismus erklärt. Das Hauptanliegen von Allan Kardec war, das Evangelium für jedermann verständlich und für alle zugänglich zu machen. Dies ist ihm durchaus gelungen, denn er beleuchtet auf äußerst historische und kulturelle Weise die „alten Worte“.
Fazit
Auch, wenn jemand nicht an die Existenz von Geistern, einem Leben nach dem Tod und an Spiritismus glaubt, sind die Werke von Allan Kardec Wegweiser für ein friedvolles Zusammenleben aller Menschen.
Wer sich mit dem Spiritismus näher beschäftigt, wird schnell bemerken,
dass die spiritistische Lehre in keiner Weise etwas mit Sektenglauben
oder ähnlichem zu tun hat. Es ist die ehrliche und aufrichtige Umsetzung
des ältesten Buches der Welt, der Bibel. In dem Werk Das Buch der
Geister werden grundsätzliche Fragen zu unserem Leben, dem Universum und
Gott beantwortet. In einer Art Interviewstil spricht Kardec mit den
Geistern, welche ihm die Zusammenhängen in der geistigen Welt erläutern.
Seine Bücher entstanden alle zu
einer Zeit, in welcher die Welt in einer Art Euphorie bezüglich
Geisterkontakte stand. Allan Kardec glaubte daran, dass dies der Beginn
einer neuen Ära sein würde. Zweiflern und Kritiker hatte er eine Menge
entgegnen. Aus damaliger Sicht durchaus gebildete, moderne und
wissenschaftlich anzuerkennende Thesen, welche sich durch all seine
Werke ziehen. Die Euphorie gegenüber der Geisterphänomene hat sich
weltweit bekanntlich wieder gelegt. Die Wissenschaft hat sich abgewendet
und auch unter den Gelehrten zog bald Einsicht ein. Die neue Ära begann
also nicht zum damaligen Zeitpunkt, sondern erlebte bereits ihren
Höhepunkt.
Die philosophischen und sittlichen
Prinzipien und die Ablehnung des Materialismus hat hingegen seine
Bedeutung für viele Menschen beibehalten. Es handelt sich nach wie vor
um Werte, welche das Zusammenleben der Menschen bestimmen sollten.
„Der Spiritismus ist eine Wissenschaft, die sowohl die Natur, den Ursprung und das Schicksal der Geister, als auch ihre Beziehungen mit der körperlichen Welt erforscht.“
Allan Kardec
Die spiritistische Lehre ist laut
Definition Allan Kardec die Vervollkommnung der christlichen Lehre. Die
Gesetze des Spiritismus sind christliche Werte, gegeben von der
„geistigen Welt“. Dabei sind folgende Grundsätze maßgeblich:
Aller Spiritismus ist kostenlos!
Die Gabe mit der geistigen Welt in unmittelbarem Kontakt zu stehen erfolgt nach folgenden Prinzipien:
Der Spiritismus unterliegt nicht menschlich geschaffenen Hierarchien. Es
gibt keinen Priester, keinen Führer, keine Privilegierten. Die Gabe
kann jedem Menschen zuteil werden, unabhängig seiner Herkunft, seiner
Bildung o.ä.
Es gibt keine Rituale, keine Altare, keine Prozessionen, keine Sakramente, keine Kristalle,
Spiritismus drängt sich keinem Menschen auf. Er lässt sich prüfen und bis er eigenständig akzeptiert wird.
Der Spiritismus respektiert alle
Meinungen, Lehren und Religionen und hat den Frieden unter den
Prinzipien der Nächstenliebe zum Ziel und dies unabhängig von Herkunft,
Glaube, Staatsangehörigkeit und Hautfarbe eines Menschen.
Im Gegensatz zu dem Vorurteil, dass der Spiritismus eine eher mystische
Lehre ist, verkörpert der Spiritismus eine moralische Ebene.
Auch entspricht es nicht den Tatsachen, dass die christlichen Thesen
abgelehnt werden. Vielmehr werden die christlichen Werte in ihrer
Gesamtheit thematisiert. Lediglich die von Menschenhand geschaffenen
Dogmen stehen im Mittelpunkt der Kritik.
Die moralischen Werte, welche alle
Menschen miteinander verbinden und zu einem friedlichen Miteinander
führen, sind die Säulen der ursprünglichen christlichen Lehre und des
Spiritismus.
Das höchste Gebot ist die Nächstenliebe.