An Tagen wie diesen….
Der Tag begann wie immer, Kaffee, Müsli und News. Der Blick aus dem Fenster verrät, dass die Schnee-Reste kaum erwähnenswert sind und es rattig kalt ist. Nachdem der Bus dann dann schon 10 Minuten Verspätung hatte, musste ich dem Fahrer auch noch einweisen, wo er genau lang fahren muss. Ganz prima, dass das Busunternehmen die Fahrer nicht vernünftig einweist und diese Besonderheit der Fahrt um genau diese Uhrzeit auch gerne mal vergisst den Fahrern mitzuteilen. Es kam auch schon vor, dass der Fahrer einfach meine Haltestelle nicht bediente und weiterfährt… Dann gibt es seit letztem Jahr ein Taxi. Ich versuche seit dem auch gar nicht erst den Wagen zu nehmen, sondern rufe gleich ein Taxi. Wenn die Dispo die Fahrer schlecht einweist, dann eben mit erhöhten Kosten…
Highlight 1
Halbwegs pünktlich auf der Arbeit angekommen, nimmt das Unheil seinen Lauf. Abgesehen davon, dass tatsächlich Arbeit auf mich wartet 🙂 habe ich diese doch recht zügig abgearbeitet.
Highlight 2
Dann
wieder zurück. In der City hatte ich den glorreichen Einfall noch Brot
zu kaufen. Ich gehe zu dem Bäcker meines Vertrauens. Eine Angestellte
hantiere mit den Händen in schaumigen Wasser herum und putzt alles
Mögliche. Das diese mich nicht sofort bedient werte ich positiv. Die
zweite Bedienung unterhält sich ganz offensichtlich mit einer Bekannten
absolut privat, nimmt mich aber wahr. Es geht um ihre Tochter und den
Freund. Und um die Fahrerei, weil ihre Tochter ja keinen Führerschein
hat und… egal.
Ich
warte. Ich warte auch länger. Niemanden scheint das zu kümmern. Nach
gefühlten 20 Minuten… vielleicht fünf Echtzeit-Minuten kommt eine
ältere Dame in die Bäckerei. Die Mitarbeiterin hinten löst sich von dem
Privatgespräch über die ständigen Fahrten für ihre Tochter und kommt in
meine Richtung. Sie geht dann aber vorbei und sagt:
„Guten Tag Frau Schneider, was darf’s denn sein?“
zu der Kundin, die nach mir kam…
Danke
für die freundliche Bedienung, … Ich drehe mich um, nicht ohne eine
abwertende Bemerkung über Service und die mangelnde Umsatzbereitschaft,
und gehe zum nächsten Bäcker, der mein Geld offensichtlich gerne nimmt
und auch freundlich ist.
Highlight 3
Weiter
geht es zum Frisör. Prima, eine Großfamilie wartet dort auf
Haarschnitte… Das kann dauern. Ich nutze die Zeit zum Arbeiten und
lese eine neue Verordnung und Anweisung. Ein Herr um die 40 ist dabei
sich seine Haare kürzen zu lassen… Er führt ein schönes Gespräch mit
der Frisöse…
Frisörin: ‚Ich wohne jetzt in Lotte‘Kunde: ‚Warum werden denn da so viele Eigentumswohnungen verkauft?‘Frisörin: ‚Ist das so?‘Kunde: ‚Ja, alles Zwangsversteigerungen.‘
Finde die Mikrobe der menschlichen Dummheit… HIER IST DEIN SCHILD
Das
Gespräch findet seinen Höhepunkt in der Aussage des Kunden, dass es
sicherlich daran liege, dass es immer weniger Arbeitsplätze gibt und die
Betroffenen dann ja die Belastung für das Haus nicht mehr tragen
können. Weiter führt er aus, dass der Verlust des Arbeitsplatzes ja ein
großes Loch in die finanzielle Situation reißt.
Mit sichtlich
leichterem Kopf und der Erkenntnis, dass viele Menschen einfach auch ihr
Schild nicht mithaben, verlasse ich den Laden….
Highlight 4 und 5

Zu
Hause angekommen … Kein Katzenfutter mehr da. Erinnere mich, dass es
noch im Auto ist, da ich es nach dem letzten Einkauf nicht mit hoch
nehmen konnte und bis jetzt vergessen habe. Also Schuhe wieder an und
zum Auto. Der rechte Außenspiegel ist kaputt. Es befindet sich ein
Zettel daran, den man durch den Rest-Schnee kaum sehen kann und der
theoretisch schon seit Tagen dort hätte hängen können…
hmmmm
… Als ob das bei dem Wagen wirklich dramatisch ist. Wenigstens wurde
ein Zettel hinterlassen. Überlege, ob ich zur Polizei gehe und eine
Anzeige wegen Fahrerflucht mache…
Verwerfe
den Gedanken sofort wieder, weil ich dankbar bin, dass die Person
überhaupt einen Zettel hinterlassen und sich bemerkbar gemacht hat. Das
hatte ich auch schon anders. Jetzt gibt es an einem alten Auto einen
neuen Spiegel. Auch schön.
Ich
rufe die Nummer auf dem Zettel an. Es meldet sich eine weibliche Stimme
von einem Schönheits-und-irgendwas-Salon mit Anrufbeantworter. Das
Klischee ist perfekt. Hinterlasse meine Nummer und warte auf den
Rückruf.
Ein
aufregender Tag, der zum Glück mit einem langen Telefonat mit
Katharina endet und somit der Ausklang ruhig und charmant geworden ist.