Besser als sein Ruf: Das Windows Phone Lumia 950
Vor nunmehr acht Wochen beschloss ich, nach gut zwei Jahren ohne, einen Handyvertrag abzuschließen. Das an sich war schon schwer genug. In dem Tarifdschungel einen für mich passenden Vertrag zu finden war eine Herausforderung.

Dann klappte es aber doch. Ich entschied mich für das Microsoft Lumia 950. Das hatte viele Gründe. Android ist so gar nicht meins. Apple habe ich schon und bin damit mehr als zufrieden, alleine schon, weil es einfach funktioniert und die Kommunikation zwischen Apple-Geräten perfekt funktioniert. Da mir ein Mac aber zu teuer ist, bleibt der Desktoprechner also nach wie mit Windows (10) bestückt. Mit dem Windows 10 auf dem PC und einem Handy ebenfalls von Microsoft sollte doch eigentlich eine vernünftige, gegenseitige Kommunikation möglich sein. Und das ist sie…
Das wollte ich testen, notfalls würde das Lumia verkauft werden und gegen ein anderes ersetzt. So der Plan.
 Seit 6 Wochen habe ich dann den Vertrag inclusive des Lumia 950.
 Auf die technischen Daten gehe ich nicht ein, dazu gibt es genug Details über Herrn Google. Für mich sind diese Vorteile schon einmal interessant:
Speicher erweiterbar
Akku wechselbar
Drahtloses Laden integriert
Aber auf das Handling möchte ich gerne eingehen, denn das Kachel-System 
ist zuerst etwas gewöhnungsbedürftig. Nachdem ich aber einige Tage damit
 gespielt habe, sie vergrößert, kleiner gemacht habe und in Ordnern 
organisiert habe ist es kein Problem mehr, sondern bringt durchaus auch 
einen Mehrnutzen. Einige Kacheln (live-Kacheln) aktualisieren sich und 
zeigen Infos an (ähnlich der Widgets). Entweder mit einer Zahl (Anzahl 
der Nachrichten, eMails, Anrufe etc.) oder als große Kachel auch auf 
Wunsch mit Informationen zu dem Ereignis (siehe Bild links). Was genau 
ich sehen möchte kann ich in den Einstellungen festlegen. Ebenfalls 
lässt sich bei den meisten Apps einstellen, ob die Kacheln transparent 
sein sollen (und zu wie viel Prozent) oder ob sie App-typisch sein solle
 (Beispiel oben links „AccuWeather“ und links unten App „Socialize Up“ als App-typisch).
Die Apps, deren Benachrichtigungen auf dem Sperrbildschirm angezeigt 
werden sollen, kann man in den Einstellungen festlegen. Für einige 
vielleicht ein kleiner Wermutstropfen, denn es können maximal 6 Apps 
ausgewählt werden (auch Drittanbieter Apps) und lediglich für eine App 
gibt es die Möglichkeit mehr Details anzeigen zu lassen (z. B. Details 
zu einem Termin oder der Betreff eingehender eMails).
Die Bedienung und die Einstellungen am Windows Phone unterscheiden sich 
zwar von Android und iOS sehr stark, aber wer das (neue) 
Einstellungsmenü von Windows 10 schon kennt, der sollte keine Probleme 
haben. Denn abgesehen von Handy-typischen Menüpunkten, sind die Menüs 
beinahe gleich und auch die Symbole sind identisch. Letztlich ist es ja 
auch das gleiche Betriebssystem.
Bis hierhin ist also alles eine Gewöhnungssache und ich habe mich daran 
in zwei Wochen soweit gewöhnt, dass ich genau weiß, wo ich was finde und
 wie ich temporär Einstellungen vornehme.

Groove
 Positiv aufgefallen ist mir folgendes: Der Music-Player nennt sich nun Groove.  Und gegenüber iOS und Android habe ich hier einen für mich immensen  Vorteil gefunden. Wenn man Titel hört, die man erst später weiterhören  kann, bricht bei iOS und bei Android dieser „Marker“ bei den meisten  Playern ab, sobald die App komplett geschlossen wird. Das ist bei einem  Musik-Album sicherlich unwesentlich, aber, wenn man viele Hörbücher  hört, die gerne mal am Stück fünf und mehr Stunden pro Track lang sind,  absolut nervig. Es ist (ohne sich die Zeit zu notieren) lästig immer  wieder einige Sekunden hineinzuhören um festzustellen, ob man die Stelle  kennt oder nicht.
 Das macht Groove nicht. Groove bleibt an der Stelle stehen, wo man  gestoppt hat und auch nach einem Schließen und neu Öffnen der App  startet der Player an der selben Stelle, an der vorher gestoppt wurde.
Navigation
Die Navigation kann man mit Bordmitteln durchführen. Alternativen wie WAZE (kostenlos) oder Navigon (kostenpflichtig) u. a. finden sich in Microsofts App-Store. Die Navi- und Kartensoftware „Here/Windows Karten„,  von Microsoft als Bordmittel schon vorinstalliert, möchte ich aber hier  kurz anreißen, weil mir auch dort positives aufgefallen ist.
 1. Die Berechnung und das starten der Navigation geht schnell
 2. Die Stimme ist angenehm und rechtzeitig
 3. Es werden automatisch die erlaubten Höchstgeschwindigkeiten  angezeigt, was ich sonst bislang nur von Navigon und anderen Bezahl-Apps  kenne. Im Gegensatz zu Navigon werden diese beihnahe auf den Punkt  angezeigt (also das Streckengebot wurde aufgehoben per Schild und genau  in dem Moment auch in der App). Bei Navigon passiert das 50-150 Meter  später, Waze biete diese Option derzeit noch nicht.

4.
 Nicht alle Navis auf Smartphones können den Landscape Modus (das kann 
software- und auch geräteabhängig sein). Auch dies bietet das Lumia 950 
mit den hauseigenen Karten gleich mit.
5. (als neutraler Punkt) Das Menü ist kurz und knapp gehalten. bei 
weitem nicht so umfangreich wie eine Vollversion von Navigon und auch 
mit wesentlich weniger Schnick-Schnack als WAZE. Dennoch ist das, was 
einzustellen ist, ausreichend. Das hat mich überrascht, weil ich mit dem
 Kartenmaterial von HERE bislang noch nicht gearbeitet habe, weder im 
Netz noch auf anderen Endgeräten.
Eine Blitzer-Warnung bietet die App allerdings nicht.
Die Kamera
 Die Kamera vom Windows Phone Lumia 950 ist – wie bei Microsoft schon  üblich – überdurchschnittlich. Auch aus dem App-Store gibt es noch  etliche Bildbearbeitungsapps oder KameraApps, die sich nach der  Installation auch als Standard-Kamera-App einstellen lassen. Die  Qualität der Bilder ist sicherlich auch dem  verbauten Carl-Zeiss-Objektiv zu verdanken, dass selbst bei minimaler  Beleuchtung mit dem integriertem Blitz eine doch sehr gute Qualität  herausholt. Immerhin ist es ja immer noch ein Smartphone und keine  Spiegelreflex-Kamera. Die Bilder lassen sich in .jpg, in .dng („RAW“,  wem das nichts sagt: https://de.wikipedia.org/wiki/Digital_Negative ) oder wahlweise auch gleichzeitig beides aufnehmen. 
 Motiv in Dämmerlicht, alles auf „Auto“. Dafür, dass es von einer (1)  Kerzen beleuchtet wurde, ist das Ergebnis nicht schlecht. Entfernung  knapp 2 Meter 

Natürlich sind die Ergebnisse bei einer besseren Beleuchtung des Motivs wesentlich besser… 
… to be continued… 

			

