Die Vorstellung des Unvorstellbaren
Da komme ich heute aus einem anderen Gebäudeteil am Flughafen und gehe vor dem Terminal her und sehe, wie dort eine Tragetasche und ein großer Trolly, neben einem Mülleimer, draußen an der Drehtür stehen. Die unmittelbar danebenliegende Außenterrasse der Gastronomie ist leer, es ist niemand zu sehen.
Ich gehe ins Terminal und schaue mich um. Eine alte Dame steht an der Information, sie hat 2 Koffer dabei, ihre sind es wohl nicht. Am Ende des Terminals, so 150 Meter weit weg flaniert ein junger Mann mit einer Flasche Cola in der Hand. Niemand sonst ist zu sehen. Die letzte Ankunft liegt auch schon 1 Stunde zurück.
Als ich dann einen Ausruf veranlasst habe – bevor wir ganz großes Kino bekommen – kommt der junge Mann mit der Cola langsam zu mir geschlendert. Ich frage, ob das sein Gepäck ist, was er bejaht. Ich frage nach seinem Namen und der sagt mir den, der auch auf den Koffern steht. Gut, dass schon mal ist richtig..
Meine Belehrungen, warum er seinen Koffer nicht unbeaufsichtigt stehen lassen sollte, kommentiert er mit:
„Alta, mach disch locker, ey, ich bin hier,wa, wat machst Du stress?“
Ich wies auf die Kosten hin, die ihm entstehen, wenn die Behörden dies als Bedrohung einschätzen und den Bereich absperren und auf den Kampfmittelbeseitigungsdienst warten.
„Mach Disch locker, ey, nehm isch mit der Gepäck“
Es hat verschiedene Gründe, weshalb das eigene Gepäck nicht einfach „irgendwo“ ohne Sichtkontakt stehen gelassen werden sollte.
- Jemand könnte Ihnen etwas unterschieben, welches Sie durch den Zoll bringen sollten (ohne Ihr Wissen).
- Jemand könnte Ihre Taschen stehlen oder Teile daraus.
- Unbeaufsichtigtes Gepäck wird in der Regel, wenn es dem Personal aufgefallen ist, sofort der Polizei gemeldet. Im schlimmsten Fall sorgt Ihr Gepäckstück dann für eine Evakuierung des Bereichs. Dies bedeutet in der Regel Verspätungen und sehr, sehr hohe Kosten.
Beachtet werden sollte zudem auch,
dass Adressanhänger an Gepäckstücken nicht sichtbar sind. Sie können bei
einsteckbaren Adressanhängern einfach die Blanko-Seite nach Vorne
schieben. Viele Airlines und Reiseveranstalter bieten auch Aufkleber an,
die ausgefüllt und dann wieder überklebt werden.
Dies hat den Hintergrund, dass sich Einbrecher gerne auf Flughäfen
aufhalten und genau nach solchen Gepäckstücken ausschau halten, die
offene Adressetiketten haben. Es ist anzunehmen, dass Ihr Haus
mindestens 1 Woche nicht bewohnt ist und somit ein Einbruch durchaus
gefahrloser für die Verbrecher abläuft.